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„Dem wahrhaft Neugierigen erschließt sich alles, was das Leben zu bieten hat“
(William Morris Davis, Geologe)

Quick Info:
Tina Engler – Journalistin, geboren in Hamburg.

Seit 2002 schreibt Sie unter anderem für Magazine wie "GLAMOUR", "MADAME" und "SHAPE".

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Kurzportrait 2008!

Textproben

Damit Sie sich ein Bild von meiner Arbeit machen können – hier nun eine kleine Auswahl an Textproben:

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Bike the big apple!  – New York per Fahrrad
Tina Engler für Shape

Mit dem Fahrrad lernt man die spannende Metropole ganz anders kennen. Die Tour ist allerdings nur etwas für Unerschrockene, denn Radwege gibt es so gut wie gar nicht... Shape-Autorin Tina Engler hat es dennoch gewagt

Wir sind auf der Flucht, zumindest mein Taxifahrer, José Guevara! Mit einem Affenzahn  rast er durch die Häuserschluchten von Manhattan. Was ist schlimmer, New York auf dem Fahrrad - oder auf Gedeih und Verderb diesem wild gewordenen Schumi in seinem Yellowcab ausgeliefert zu sein?

Träume von wilden Verfolgungsjagden…
Es ist sieben Uhr morgens und selbst durch das geschlossene Fenster dringen heulende Sirenen und tosendes Gehupe. Der Big Apple brummt, Tag und Nacht, 8 Millionen Menschen aus aller Welt sind in Eile und ganz besonders eben José & Co.  „I wanna wake up in the city, that never sleeps, New York!“, den Klassiker von Frankie im Ohr, mache ich mich zum “Pedal Pusher Shop” auf. Stoppe zum Frühstück im „Comfort Diner“ (214 East 45th.street): Leckere Pancakes mit frischen Erdbeeren! Der Fahrradverleih ist gleich um die Ecke und zwei Minuten später finde ich mich im Straßen-Wirr-Warr von Manhattan wieder. Radfahrer sind hier Exoten. Die Passanten kucken, als sei ich vom anderen Stern- und das in einer Stadt, in der 120 verschiedene Kulturen miteinander leben! Muss mich dran gewöhnen, zwischen Autos zu fahren, aber mit Frankie im Ohr, geht alles leichter: „New York New York“. Die Stadt kickt und swingt. Kreuze die Fifth Avenue, vorbei an Gucci, Prada, Dior und Chanel. Lande im Centralpark, der grünen Lunge der Stadt. Hier falle ich nicht auf, denn in der Früh treffen sich die Sportfanatiker: Jogger, Radler, ungeübte Nordic-Walker, die über ihre Stöcke stolpern, Rollerblader mit akrobatischen Ambitionen... Die Lunge der Stadt,  eine riesige Oase, mit wunderschönen Seen, tropischen Pflanzen, uralten Bäumen und  Erdbeerfeldern.

Der Broadway, die brodelnde Ader von Manhattan ist mein nächstes Ziel. Viel Touri-Nepp, Souvenirshops, wild fuchtelnde Polizisten, die versuchen, den chaotischen Verkehr zu regeln. Am Times Square, an der 42nd. Avenue, springen mir die Letter der großen Theater ins Gesicht. Wer hier auftritt, hat ausgesorgt: Kathleen Turner, Christina Applegate, Jessica Lange…

Durch das berüchtige „Hells Kitchen“, geht’s weiter an den Hudson River. Vorbei, an roten Backsteinhäusern, die ich aus Gangsterfilmen kenne, mit Feuerleitern auf denen man schnell vor der Mafia entkommen kann, gelange ich, immer am Ufer- und auf dem Radweg (!),  zu den Chelsea Piers (Höhe 23rd.street), dem größten Fitnesscenter der Welt. Ich treffe auf Passanten mit Baseballschlägern, Schlittschuhen (mitten im Sommer!), Golfequipment und Boxhandschuhen. Einst Anlegestelle für die größten Kreuzfahrtschiffe, dreht sich heute alles um Sport.  Am Pier 60 vermittelt eine 3300 qm. große Kletterwand echtes Alpenfeeling, Laufbahnen animieren zum Wettkampf, das kühle Nass lockt mit sechs Bahnen und wer gern mal in den Sack haut, tobt sich im Boxring aus. Auf den Beach-Volleyball-Feldern trainieren knackige Jungs! Daneben gibt es Fitnesscenter, Eisbahnen, Golfplätze und sogar eine Trapezschule. Das Tolle: Niemand braucht Mitglied zu sein, um zu trainieren. www.chelseapiers.com.

Chill-Out Im „White Lily Tea Room“(www.whitelilytearoom.com) mit kleinem Zengarten, mitten in Chelsea, dem kuscheligen „rosa Viertel“ der Stadt. Viele schöne Männer, die leider unter ihresgleichen bleiben.  Zurück am Pier, radle ich weiter zum „Ground Zero“. Ein blechernes Kreuz, inmitten eines riesigen Nichts. Touristen drücken sich die Nasen platt. Ich lenke mich lieber ab und stürze mich ins Schnäppchenparadies: „Century 21“ (www.century21.com) Nur was für Kämpfernaturen. Mein Lohn für härtesten Körpereinsatz gegen Tausende, wild gewordener Shoppingmaniacs: Jimmy Choo-Schuhe für 40 Dollar und Stella McCartney Sportswear für 20% des regulären Ladenpreises…

Nix wie weg her, quer durchs Financial District, vorbei an hektischen Börsenmaklern und Bankern, durch endlose, hohe Betonschluchten. Plötzlich stoppt mich ein Officer: „Hey Lady, träumen Sie?“ Er lacht so laut, dass ich fast vom Rad falle. „No“, nur manchmal fällt es mir schwer, mich auf die Straße zu konzentrieren, weil ich ständig gen Himmel blicke. „Völlig normal“, erklärt Officer Realey, daran erkennen wir New Yorker die Touristen. Aha!

Wieder Stau! Gut, dass ich vorankomme und nicht im stickigen Taxi von José sitze. Außerdem sehe ich so viel mehr. Z.B. „Batman“, im Zwiegespräch mit einem Polizisten. In NY ist alles möglich! Manhattan liegt hinter mir, als ich im rasanten Tempo über die Brooklyn Bridge sause. Kein Wunder, dass es so viele Kreative nach Brooklyn Heights zieht. Es ist grüner, beschaulicher und entspannter. Auf der Promenade flirten Rassehunde - und die Freiheitsstatue links von mir, wirkt kleiner, als ich dachte. In der Montague Avenue lasse ich mir in einem „Reading Shop“ die Zukunft vorher sagen: Ruhm, Reichtum…und einen wunden Hintern. Letztere Prophezeiung stammt von mir-, aber die ist sicher! Ob Tamara ihre 10 Dollar wert war, wird sich zeigen.

Oberhalb von Brooklyn Heights, liegt das angesagte Williamsburg. Ich radle durch die Bedford Avenue, vorbei an skurrilen Graffitis. Niedrige, rote Häuser, alles erinnert ein wenig an London. Selbst die Leute, die hier allesamt individueller gestylt- und cooler sind. Secondhand-Shops säumen die Strasse und das „omm“-Yogacenter ist derzeit der Tipp in der Medienszene. Bei „Brooklyn Industries“(162) gibt’s süße Taschen und das Curry im vegetarischen Café „Bliss“ (191) ist so fettarm, dass ich mir gleich nebenan, in der polnischen Bäckerei  „Cukierna“, einen „To die for“ Schokomuffin gönne. Die Kalorien müssen wieder abtrainiert worden, also fahre ich mit Vollgas über die Williamsburg-Bridge- und  lande mitten in China Town. „Tote Ente“, ein merkwürdiger Geruch, wie im tiefsten China, steigt mir in die Nase, Nebelschwaden von Patchouli-Räucherstäbchen liegen in der Luft und fliegende Händler reißen mich, auf der Canal Street beinahe zu Boden. Schweineköpfe lächeln mich an und überall werden Gucci-Sonnenbrillen verkauft. Die Sonne brennt, für 5 Dollar ist das gefakete Eulen-Modell meins.

Soho war Kult in den Siebzigern. Mittelpunkt für Lebenskünstler und Avantgardisten. Heute hat sich das Viertel immer noch dörfliches Flair bewahrt und ich stelle mein Rad ab, um rund um die Sullivan- und Broome Street zu bummeln. Mein Lieblingsladen: „Anthropologie“ (375 W.Broadway), Hippie-Style für Stadtneurotiker. Soho ist ein hartes Pflaster für die Kreditkarte und meine Nerven liegen blank. Ein kurzer Abstecher in die „Magnolia Bakery“, zum Glück ist es zu voll, um weiter zu sündigen und ich flüchte in den beschaulichen Washington-Park. Skater trainieren kühne Stunts, Trommler spielen feurige Sambarhythmen- echtes Happening- und ich lerne Pete kennen, meinen ultimativen Traummann, der sich leider als verzaubert erweist. Schade, alle hübschen Männer in NY, scheinen leider so gar nichts für Frauen übrig zu haben. Wieder allein, knappere ich an meinem Veggie-Burger im „Doma-Café“, Topspot für Promiwatching. Leider tragen alle riesige Sonnenbrillen und ich kann niemanden erspähen.

Im „Meatpack District“, gab es bis vor kurzem nur blutige Schlachterschürzen und tote Rinder, jetzt treffen sich dort Sarah Jessica-Parker-Lookalikes auf einen Bellini. Die riesigen Hallen sind zu Edelclubs, Designerläden, Galerien und In-Hotels umfunktioniert worden. Wer nicht nur kucken will, ist reich- oder ganz schnell pleite. Ich denke an meinen Bankberater und verzichte auf den Großeinkauf im „Scoop“ (www.scoopny.com) Freu mich, dass ich Sneakers trage, auf Stöckelschuhen über das Kopfsteinpflaster zu gehen, muss das Grauen sein. Die New Yorkerin an sich, ist also hart im Nehmen, wenn sie locker zwischen Gansevoort- und Horatiostreet ihre Stilettos ausführt. Am frühen Abend zieht es mich ins „Hogs and Heifers“ (859 Washington St.), eine trashige Kneipe, in der schon Julia Roberts auf dem Tisch getanzt hat und der Hauch vergangener Zeiten zu spüren ist. Noch ist nix los, also schwinge ich mich wieder in den Sattel.

Bei jedem Huckel spüre ich mein Hinterteil.  Zeit, den Rückzug anzutreten. Jetzt ist  Rushhour auf New Yorks Straßen und die Cabdriver sind gnadenlos. Kein Mitleid! Wusste gar nicht, dass der Big Apple so hügelig ist. Fühle mich, als wäre ich auf einer Alpenüberquerung und werde immer langsamer. Von der Hektik der Großstadt spüre ich nichts. Gehupe, Gekreische, alles ganz weit weg. Ein letztes Käffchen am rollenden Kaffeestand am Union Square, dann bin ich reif für die Massage im „The Spa“. Tja Frankie, „the city, never sleeps…“- für heute findet das Nachtleben ohne mich statt! Träume von José & Co.

Tina Engler für Shape

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Chile / Madame
Südsee / Madame
Starflyer / WAMS
5 Freunde / Glamour
New York / Shape
Bhutan / Madame
Sansibar / Glamour
Hip oder Vip / Maxim
Viva Brasil / Jolie


Links
www.plasticodia.com
www.maui-yoga.de
www.glamour.de
www.madame.de
www.shape.de