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„Dem wahrhaft Neugierigen erschließt sich alles, was das Leben zu bieten hat“
(William Morris Davis, Geologe)

Quick Info:
Tina Engler – Journalistin, geboren in Hamburg.

Seit 2002 schreibt Sie unter anderem für Magazine wie "GLAMOUR", "MADAME" und "SHAPE".

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Kurzportrait 2008!

Textproben

Damit Sie sich ein Bild von meiner Arbeit machen können – hier nun eine kleine Auswahl an Textproben:

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Inselhopping de luxe!
Von Tina Engler für Welt Am Sonntag!

Mit dem Luxussegler durch die Andamanensee, ist sicher die stilvollste Art, in Thailand Inselhopping zu betreiben. Tina Engler hat es an Bord des Viermaster-Seglers „Starflyer“ ausprobiert und war begeistert!

Kurz vor Sonnenuntergang wird’s hektisch. Schnell noch ein Cocktail geordert, das Tuch zu Recht gezupft, Schatzi gesucht, Kamera geschultert und ab auf’s Oberdeck. Alles starrt gebannt auf die Vier Masten, leichter Wind bringt sie zum Klingen. Die Matrosen in klassischer weiß-blau Montur, geraten in Wallung, setzen nach und nach die 16 Segel, die Lautsprecher vibrieren: Vangelis’ „Conquest of Paradise“, die Titelmelodie von „1492“ treibt den Passagieren Tränen der Rührung in die Augen. Erst Kolumbus, dann sie. Andächtig lauschen Sie der Musik, verfolgen das allabendliche Spektakel. Der Anblick ist überwältigend! Trotz modernster Technik werden die Segel auch heute noch mit geballter Muskelkraft gehisst- und der ein oder andere Gast gerät bei dem schweißtreibenden Versuch zu helfen, ziemlich in Atemnot. Dann ist es soweit: In 63 Metern Masthöhe erstrahlen 3365qm feinstes Segeltuch in leuchtendem Weiß, welch ein Kontrast zur türkis glitzernden Andamanensee! Das wird natürlich in Bild und Ton fest gehalten. Fotomotive, so weit das Auge reicht. Überall edelstes Teak- und Mahagoniholz, spiegelblankes Messing, dicke, fette Seile, um frisch polierte Poller geschlungen, Basaltfelsen im Meer- und springen dort hinten nicht ein paar Delfine? Die Kulisse ist perfekt, für den prachtvollen, 115 Meter langen Großsegler, auf dem bis zu 170 Passagiere stilvoll und sanft über die Meere gleiten. Ein bisschen fühlt sich das an, als wäre man ins vorletzte Jahrhundert katapultiert worden. Die wahre Art des Reisens, langsam, gemächlich, zeitlos, doch mit allen Annehmlichkeiten, die unser modernes Zeitalter so mit sich bringt, Internet, Pool und Mini-Fitnessraum eingeschlossen. Das Zuhause auf Zeit verfügt über edle Kabinen, die selbst in der niedrigsten Preiskategorie noch genügend Platz bieten- und wer will, hat selbst auf der Segelyacht einen Balkon, von dem man, gute Argusaugen voraus gesetzt, im klaren Wasser die bunten Fische tummeln sehen kann. Wenn die Segel gesetzt sind, schauen sanfte Gemüter manchmal etwas verwirrt aus der Wäsche. Wer hätte gedacht, dass eine solch gigantische Yacht tatsächlich ohne Motorkraft läuft? Doch Sie können sicher sein, sobald Wind-und Wetterverhältnisse es zulassen, wird gesegelt! Das ist dann nachts durchaus zu spüren, wenn man unversehends von einer auf die andere Seite gerollt wird. „Eine leichte Schräglage gehört eben dazu, sonst wäre es ja langweilig“, erzählt Cruisedirector Peter im breiten Bayerisch. Er managt das Entertainment-Programm an Bord- und ist natürlich auch für die Landausflüge verantwortlich. Die Tour geht von Phuket aus, quer durch die Andamanensee, vorbei an mikroskopisch kleinen Robinsonaden. Die Spuren des verheerenden Tsunami sind längst verwischt, was sicher vor allem daran liegt, dass die Thailänder mit vollem Elan und positiven Zukunftsblick Tag und Nacht geschuftet haben, um ihr Paradies wieder herzustellen. Die buddhistische Religion macht die Menschen sanft und verleiht einen Blick fürs Wesentliche, von dem man viel lernen kann. Fast unmerklich springt der Funke auch auf die Passagiere über… Der Stress ist, egal ob auf dem Sonnendeck relaxt wird- oder ein neues Eiland erkundet wird, ganz weit weg. Wir erobern die Andamanensee. Das Meer schillert in allen Blau- und Türkistönen. Jeden Tag wartet ein neues Insel-Highlight. Üppig begrünte Eilande muten surreal an, die Welt zeigt sich jungfräulich und rein und weit und breit ist kein anderes Schiff zu sehen. Kein Wunder, schließlich kreuzt die „Starflyer“ quer durch den Marine-Nationalpark, ein Naturschutzgebiet, in das die größeren Dampfer gar nicht rein kommen. Kristallklares Wasser lädt zum Schnorcheln und Schwimmen ein, eine Unterwasserwelt, wie im Aquarium- und man ist mittendrin! Die Dschungelinseln werden von hellen, weitläufigen Sandstränden gesäumt, außer uns ist hier niemand. Endlose Strandspaziergänge in Einsamkeit und Stille, fernab jeglichen Alltags, bringen auf den Punkt zurück. Rund Hundert Seemeilen südlich von Patong liegt Ko Adang. 30 qkm purer Dschungelwald, wild, ursprünglich und wunderschön. Eigentlich darf man sich diese Robinsonade nur von weitem betrachten, doch wir haben Glück, die „Starflyer“ hat eine Sondergenehmigung und wir dürfen an Land. Wir kommen uns vor, wie Piraten, die unentdecktes Land entern. Die wahren Abenteuer, sie liegen hier. Zum Glück müssen wir uns unser Mahl nicht selbst angeln. Mitten am schneeweißen Strand, mit den Füßen im Sand, sitzen wir an üppig gedeckten Tischen und zelebrieren Lunch de Luxe… Beach BBQ vom feinsten. Mit köstlichem Meeresgetier, Champagner und exotischen Früchten. Das Leben meint es gut mit uns, so viel steht fest. Auch ein wenig später, als wir uns mit viel zu prall gefüllten Bäuchen im Wasser tummeln und uns fernab der restlichen Welt, mitten im Paradies wähnen. Währenddessen wird emsig das Lunch-Büffet abgebaut. Nichts darf zurück bleiben, so die Auflagen der Naturschützer und als wir nach ein paar Stunden wieder an Bord gehen, weist wirklich nichts mehr auf uns hin- außer ein paar Fußabdrücken im Sand. „Der Sonnenuntergang an Deck ist für mich die magische Stunde“, erklärt der Schweizer Robert. Er ist schon das zwölfte Mal an Bord, ein Wiederholungstäter, wie so viele hier. Er ist Seefahrer aus Leidenschaft, die Liebe zum Meer treibt ihn immer wieder aus den Bergen aufs Wasser. Morgens ist er auch der erste, der auf dem Sonnendeck zum Yoga antritt und der beim Dinner den ein- oder anderen Gang auslässt, um seine Figur zu behalten. Soviel Disziplin ist, zugegeben, bewundernswert, aber leider nichts für mich. 140 Kilo bestes Fleisch, 15 Kilo Shrimps, 22 Kilo Lobster, 368 Flaschen Wein und 150 Liter Eiscreme werden im Schnitt wöchentlich verbraucht, man kann sich also ausrechnen, dass die Kreuzfahrt nicht unbedingt unterstützenswert für die angestrebte Diät ist, aber gut, darüber kann man dann beim nächsten Kleiderkauf nachdenken, der am besten nicht in Asien stattfindet, denn da gilt die hiesige Kleidergröße 36 bereits als XL. Nicht auszudenken in welch Superlative man da als ausgewachsene Frau hinein gerät … Das leichte Schaukeln wiegt sanft in den Schlaf, lässt die Sorgen um die nächste Kleidergröße vergessen- und am nächsten Morgen liegt Ko Lipe vor uns. Das kleine Inselchen ist der Inbegriff eines Tropentraums und öffnet sich langsam und gemächlich dem Tourismus. Noch bis vor kurzem war die Butang-Gruppe, zu der auch Ko Adang gehört, völlig unerschlossen. Jetzt haben die Backpacker das Eiland für sich entdeckt und da sie immer die Pioniere im Erkunden neuer Destinationen sind, kann man sich vorstellen, wohin das die nächsten Jahre führen wird. Schon entstehen die ersten komfortableren Bungalowanlagen und kleine Freiluftbars, wie das „Pooh“, schießen wie Pilze aus dem Boden. Die ansässigen Sea-Gypsies verfolgen das Treiben mit unaufgeregter Gelassenheit. Seit Jahrhunderten leben die Halbnomaden in einfachen Hütten, fangen Schalentiere mit bloßen Händen und tauchen nach Perlen. Die üppigen Frauen sitzen im Sand, flechten Haare und tauschen den neuesten Tratsch aus, zwischen den Palmen weht die Wäsche, ausgelassene Kinder spielen mit Affen fangen. Pure Idylle, die hoffentlich, trotz Einzug des „Lonely Planet“, noch lange erhalten bleibt.

Die malaiische Insel Penang ist ein kleiner Kulturschock, nach so viel Einsamkeit werden wir mitten in die Stadt Georgetown katapultiert. Die ist spannend, ein Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen: Chinesen, Inder, Malaien leben hier auf engstem Raum friedlich miteinander und geben dem Ort ein unverwechselbares, exotisches Flair. Die Luft vibriert, bei 36 Grad im Schatten bewegen wir uns mit Fahrradrikschas von einer Fruitjuicebar zur nächsten, besser kann man gar nicht ins Local Life eintauchen.

Die berühmte „James Bond Insel“, Drehort des Streifens „007- Der Mann mit dem goldenen Colt“, in der smaragdgrünen Bucht von Phang Nga ist nur mit dem Speedboot zu erreichen. In rasanter Fahrt preschen wir über das grüne Wasser, vorbei an bizarren Kalksteinfelsen, Tropfsteinhöhlen, dichten Mangrovenwäldern und glitzernden Lagunen. Steil ragt der „James Bond Felsen“ aus dem Meer. Fotomotiv für Heerscharen von Japanern- und natürlich auch für uns. Doch wenn man sich etwas abseits der Souvenirshops hält, die die Rückseite des Eilandes säumen, findet man beschauliche Plätze ohne Gruppendynamik, die auch die Mönche aufsuchen, um zu meditieren. Wahre „Places to be“, im besten Sinne: Plätze zum sein.

Auf der Weiterfahrt leuchtet schon von weitem die goldene Kuppel der Moschee. Auf Ko Panyi hat sich die moslemische Gemeinde der Andamanensee nieder gelassen. Ein Hauch von Orient, mitten in Thailand. Kleine, zum Teil notdürftig vernagelte Holzdielen verbinden Wohnhäuser, Schulen und Verkaufsstände miteinander. Ganz nah, der Ruf des Muazzin. Ein schier endlos erscheinendes Labyrinth von engen Gängen führt an zahllosen kleinen Geschäften vorbei. „Sarong? Postcards? Foto?“ Große Aufregung, die Touristen sind da- und mit ihnen der Geldsegen für die Gemeinde. Plötzlich sitzt ein Affe auf meiner Schulter, im nächsten Moment wird mir ein krächzender, verduzter Papagei auf die andere Schulter gesetzt. „Foto“? Ein kleiner Junge reißt an meinem Ärmel. Hier will jeder mit verdienen. Schwer bepackt verlassen wir die Insel.

Die letzte Station sind die Similan Islands, das Paradies für Taucher- und Unterwassersüchtige, knapp 54 Seemeilen von Phuket entfernt. Der Archipel wurde zum Meeresnationalpark erklärt, die Tauchgründe zählen zu den schönsten der Welt. Das Riff beginnt direkt vor der Insel Ko Similan, deshalb staksen alle durchs brusttiefe Wasser. „Wet Landing“ nennt man das im Seefahrerjargon, wohl dem, der wie ich nur im Bikini von Bord gegangen ist. Schwärme von Fischen tummeln sich um unsere Beine und machen Lust, auf ausgiebiger Schnorcheltour das Marinelife zu erkunden. Meditation pur, surreale Korallenformationen schillern in allen Rot- und Purpurtönen, gigantische Hirnkorallen würden selbst Einstein erblassen lassen, kleine Clownsfische schlängeln sich durch Seeanemonen und ein riesiger Napoleonfisch droht fast, mit mir zu kollidieren. Er und ich, das ist in diesem Moment alles, was zählt. Einssein mit der Natur, hier und jetzt. Werde diese Gefühl festhalten, diesen perfekten Augenblick. Er wird für immer abrufbar sein und mich auch über triste, graue Novembertage retten. Welch’ ein Glück!

Infobox:

Anreise nach Phuket z.B. mit Condor, je nach Saison ab 600€. www.condor.de
Einreise: Für die Einreise reicht ein mindestens noch 6-monate gültiger Reisepaß.
Preise und Routen: Die Starflyer fährt zwei verschiedene Fernostrouten, die sich jeweils im 7-Tage Rhythmus abwechseln. Die beschriebene Reise ist die südliche Route, Abfahrtstermine sind u.a. 19.12.2006, 06.01.2007 und am 20.01.2007 (Nebensaison). Die nördliche Reise führt von Phuket über die Surin-Inseln, Langkawi, Ko Phi Phi und Phang Nga. Eine Woche/ 7 Nächte kosten inkl. Vollpension, je nach Saison und Kabinenausstattung, ab 1460€ pro Person bei Zweibettbelegung, zzgl. Hafentaxen und Trinkgelder. www.starclippers-kreuzfahrten.de
Dresscode: Zwanglos, leger, den Smoking darf man zu Hause lassen, das „kleine Schwarze“ ist jedoch abends an der Bar ganz gern gesehen.
Infos:  www.thailandtourismus.de

21.09.2006/Tina Engler für Welt Am Sonntag!

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Links
www.plasticodia.com
www.maui-yoga.de
www.glamour.de
www.madame.de
www.shape.de